Bei der sogenannten Rosazea handelt es sich um eine nicht ansteckende, chronisch entzündliche Hauterkrankung. Typische Anzeichen dafür sind die erweiterten und geröteten feinen Äderchen der Gesichtshaut vor allem im Bereich von Wangen, Nase, Stirn und Kinn. Im Rahmen einer Studie der Universitätsklinik Hamburg wurde untersucht, welche Begleiterkrankungen der Haut es gibt und wie hoch das Risiko dafür ist.
161.000 Personen im durchschnittlichen Alter von 43 Jahren nahmen an einer dermatologischen Ganzkörperuntersuchung teil. Zum einen zeigte sich dabei, dass die Rosazea-Erkrankungshäufigkeit bei den Frauen bis zu einem Alter von 49 Jahren höher war. Ab dem Alter von 50 Jahren waren jedoch die Männer häufiger betroffen als gleichaltrige Frauen. Ebenso zeigte sich bei der Auswertung der Daten, dass die Erkrankungshäufigkeit mit zunehmendem Alter bei beiden Geschlechtern zunimmt.
Mit der Studie konnte außerdem gezeigt werden, dass begleitend zur Rosazea häufig auch sichtbare Erweiterungen oberflächlich gelegener kleinster Blutgefäße auftreten. Auch bilden sich häufig Entzündungen der Haarfollikel, die wie kleine rote oder weiße Pickel an der Haarbasis aussehen. Zudem kommt es bei Betroffenen häufiger zur schuppenden, geröteten Haut und zur Aknebildung.
Das Risiko für derartige Begleiterkrankungen ist bei einer Rosazea um mindestens 50 % erhöht. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich begleitend eine Schuppenflechte ausbildet, nimmt um etwa 40 % zu. Das Risiko, in Folge einer Rosazea Besenreiser und Blutschwämmchen zu entwickeln, ist um 10 % erhöht.
Vor dem Hintergrund dieses Ergebnisses regen die Autoren an, Rosazea-Patienten unbedingt auch in Bezug auf diese möglichen Begleiterkrankungen zu untersuchen und medizinisch zu betreuen.
Hilbring, C. et al.
Epidemiology of rosacea in a population-based study of 161,269 German employees
Int J Dermatol
12/2021